星期四, 三月 13, 2008

Martialisch Abheben!

Kino ist eine Freude für jung und alt, und wenn sich ein Film dann auch noch in chinesische Sprache mit chinesischem Untertitel hüllt, wird die Sache nur umso spannender. Und eigentlich hatte ich mich bei meinem Kinobesuch auf ein martialischen Schlachtfest mit wenig Text vorbereitet, so daß mich die fehlenden Sprachkenntnisse nicht weiter störten.

Pustekuchen! Zwar gab es das erwartete Gemetzel in schöner Martial-Arts-Optik, aber das war leider nicht der eigentliche Hauptteil des Films - ich hätte es wissen müssen. Der eigentliche Hauptteil war genau das, was einem blutigen Kampffilm den Todesstoß versetzt, eine romantische Schnulze. Immerhin war das Dahinsiechen der erwarteten Kampfkunst in unverständliche humoristische Kleidung gehüllt.

Aber von vorn: Los ging es nämlich vielversprechend mit einer kleinen Schlacht, in der der König des einen Reiches körpermittig von einem Pfeil durchbort wurde und von seinen Elitekämpfern zurück ins Lager eskortiert wurde. Dort bricht dann eine Meinungsverschiedenheit aus, wer denn nun das Heer weiter leiten soll und der getroffene König hustet ab und an einmal kränklich. Nachdem die Diskussion ihren befohlenen Abschluss fand wird der König dann endlich, weil er ja immernoch steht und geht und atmet und lebt, von einem der Aspiranten auf den Thron am Strategiemodell des Schlachtfeldes seinem überfälligen Ende entgegengewürgt.

Damit geht dann die Thronfolgediskussion erst richtig lohnt und zu allem Überfluss setzt sich die Tochter des Königs als Thronfolgerin durch - übrigens die einzige weibliche Hauptrolle und allgemein die einzige weibliche Figur im Film mit Text. Alles in allem eine sehr männerdominierte Produktion. Die Thronfolgerin soll aber von ihren Rivalen ausgeschaltet werden, welche Meuchelmörder anheuern.

Hier glüht die Hoffnung auf ein ordentliches Geprügel wieder ein wenig auf, aber weil die Meuchelmörder die neue Königin nicht gleich erwischen und sie in den Wald entwischt, kommt es zu dem etwas verwirrenden Mittelteil, denn im Wald wird die Königin von dem chinesischen Daniel Düsentrieb gerettet, der seine kleinen Fallen und Abwehrgimmiks im ganzen Wlad versteckt hat. Was er genau damit schützen möchte ist und bleibt eigenltich unklar, denn Daniel scheint ein recht guter Kämpfer zu sein der in seinem Baumhaus im Ewoks-Stil eigentlich nichts wertvolles und somit raubenswertes besitzt.

Jetzt kommt der Teil in dem sich der Retter langsam in die Königin und diese sich ihrerseits in ihn verliebt. Aber wie es sein muss, kehrt sie in ihr Reich zurück, kommt aber leider zu spät, denn der Krieg wartet eben nicht, vor allem wenn der Krieg um den Thron tobt. Zwischenzeitlich kehrt sie dann wieder mal kurz zu ihrem Retter in den Wlad zurück und hier beginnt der humoristische Teil: Der Retter im Wald hat sich nämlich einen Heißluftballon gebastelt und will gerade abheben, als die Königin ankommt. Die Frage ob er das Ding landen kann muss Daniel verneinen, was bedeutet, daß sich die Königin totesmutig in den bereits abgehobenen Ballon springt. Jetzt wird ein bißchen durch die Luft gefahren und komischerweise landen die Königin und der Tüftler wieder in der Nähe vom MacGyver-Hauptquartier, mitten im Wald.

Dann wieder Abschied und diesmal kommt die Königin zu spät, denn ihr Jugendfreund, seineszeichens Elitekämpfer in der Thronfolgetreuen Linie kämpft sich gerade durch die Armee der Putschierer und läßt sich noch nicht einmal durch Speere im Bauch beeindrucken. Blutberauscht mischt er fröhlich solange den ganzen Haufen auf, bis die Königin schlussendlich in einem nahezu blitzartigen Kampf die offizielle Thronfolgerin den inoffiziellen Throninhaber ausschaltet. Und nach der Beerdigungszeremonie für den Jugendfreund kommt dann auch schon der Abspann.

Und um dem Ganzen noch einen aufzusetzen wächst der Helmschmuck der Königin während des ganzen Filmes immer weiter. Ein genuß für die Augen und ein Genuß für jeden begeisterten Ballonfahrer. Wer Blut sehen will, sollte sich allerdings den Gesichtsfrisurenkünstler aus der Fleet Street ansehen. Der singt zwar, aber immerhin handlt es sich hier auch um ein Musical, und um ein schaurig-schönes obendrein!

Und somit sei auch dieser Tag gerettet, dank sei.... der chinesischen Filmkunst!

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