Mal den Osten kosten!
Nachbarn sind schon was tolles - vor allem, wenn es nicht die eigenen sind. Die ganze Geschichte spielt in einem, ich sag einfach mal Arbeiterviertel in einer von Arbeiterabwanderung bertroffenen deutschen Stadt, ich nenn sie einfach mal Mönchengladbach. Und da wohnt besagte Nachbarin! Sie ist eher vom gesprächigen und neugierigen Typ, ich sag einfach mal vom Typ wie Else Kling, nur mit mehr Weh-Wehchen.
Aus einer mir zugetragenen Unterhaltung wußte ich bereits vor meinem ersten Zusammentreffen mit der Nachbarin, daß sie aus Ostpreußen?, oder Schlesien? auch egal, aus Polen oder der Ukraine ist. Und bei meinem ersten Zusammentreffen habe ich es dann auch direkt gehört: diese Intonation die so an "Mitterchen" denken läßt, und die so etwas gemütlich üngemütliches transportiert.
Und dann wurde ich hungrig. Und weil mir der Sinn nach großdeutscher Ernährung stand bestrich ich meine Scheibe Panne Bianco erst einmal mit der guten alten Pommerschen Gutsleberwurst, um dann mit dänischem Esrom das gesittete Geschmackserlebnis abzurunden. "Gutsleberwurst", da klingt doch die heile großdeutsche Welt genüßlich mit, und man sieht förmlich den gesitteten Gutshof mit den Knechten und Mägden - dieses romantische Idyll, das nun der Vergangenheit zum Opfer gefallen ist, obwohl es die deutsche Seele doch so sehr danach sehnt.
Und so schweife ich in längst vergangene ostdeutsche Gefilde ab, und grübel darüber nach, ob der Vertriebenenverband wohl Sponsor der Rügenwalder Mühle ist, welche übrigens jetzt nicht mehr in Pommern, oder gar in Rügenwalde, sondern - mit einem geographischen Linksruck - in Bad Zwischenahn in Niedersachsen produziert. Und beim denken trällert der Werbejingel durch meine Hirnwindungen und ich denke mir: Werden unartige Kinder zur Bestrafung eigentlich in den Rügenwald geschickt?
Mit diesem Ausflug in Fernostdeutsche Befindlichkeit - übrigens ekligen Ausmaßes - soll auch dieser Tag gerettet sein, dank sei der Pommerschen aus dem Buchenrauch!
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