星期三, 四月 30, 2008

Sonne Schweinerei!

So langsam ist es einfach nicht mehr zu ignorieren: hier ist eindeutig Sommer! Habe ich vor zwei Jahren den Sommeranfang an der 20°-Grenze festgemacht, so habe ich mich den hiesigen Verhältnissen angepasst. Denn seit geraumer Zeit schwebt die Temperatur im 20er-Bereich und heute war es dann sogar offiziell - also nicht nur gefühlt - soweit: Die 30°-Grenze ist gesprengt!

Man muß allerdings wissen, daß es hier eigentlich nur eine Jahreszeit gibt: Trockenzeit! Hin und wieder von vereinzelten Regentropfen unterbrochen, doch alles in allem eben trocken. Die Trockenzeit spaltet sich allerdings in eine ca. 6-monatige Hitze- und in eine 4-monatige Kälteperiode. Jeweils ein Monat läßt sich das Wetter Zeit sich von brütend heiß auf scheiße-kalt umzustellen. Diesem Spontanwechsel den Rang einer Jahreszeit zuzuschreiben wäre übertrieben, deswegen behelfe ich mir mit den Ersatzbezeichnungen: Frühling, bzw. Herbst für Arme!

Jetzt ist aber Sommer angesagt - für die nächsten 6 Monate! Begrüßt wurde der Sommer bereits vor Wochen mit kurzen Hosen, dem Ignorieren geschlossenen Schuhwerks und kalten Cocktails! Nobel geht die Welt zugrunde. Apropos, die Welt geht zugrunde:

Ich habe hier ja einen Platz in der ersten Reihe, auf jedem Fall was das Dahinsiechen der Welt gesundheitlich betrifft. Doch es gibt ein neues Gesetz im Reich der Mitte: Ab dem 1.Mai/1.Juni (leider sind sich hier die regierten nicht ganz einig) dürfen Plastiktüten nicht mehr umsonst ausgegeben werden. Wie es scheint möchte wohl jemand die Welt vor ihrem Ableben noch ein wenig leiden sehn. Doch ob der sadistische Plan aufgeht steht noch in den zu verglühenden Sternen. Denn es gibt hier ja auch Verkehrsregeln.

Dann sei dieser Tag somit erstmal gerettet, dank sei ....der Sonne!

星期一, 四月 28, 2008

Wer jetzt?

Weil ich gestern einen etwas wirren Rundumschlag von Wasserspielen über großdeutsche Träumereien bis hin zu einem Kurzausflug in deutschbefindliche Geschichte unternommen habe, dachte ich mir, daß ich Euch, meine liebe Leserschaft, einfach nur kurz darüber informieren, wie sich die Geschichte des Verrats in Deutschland so entwickelte.

Allerdings will ich nicht allzuweit in der Vergangenheit schwelgen und beginne deswegen wiedermal im März in der Paulskirche. Die Nationalversammlung wurde spöttisch auch Professorenparlament genannt und auf die große Frage, wer es denn nun ist, der uns verraten hat, gibt es hier einen schönen Vierzeiler:

"Dreimal 100 Advokaten
– Vaterland, du bist verraten;
dreimal 100 Professoren
– Vaterland, du bist verloren!"


Schön, nicht? Geradezu unschön, dafür aber legendär ist die Dolchstoßlegende, die behauptet, das Deutsche Reich - also das von 1871-1918 - hätte wegen den bösen Bolschewisten und der pazifistischen Stimmung im Mutterland der Kriegstreiber den ersten Weltkrieg verloren. Naja, Deutschland und Pazifismus in einem Satz hat sich noch nie so glaubhaft angehört.

Es hieß allerdings auch, daß es die Sozialdemokraten waren, die uns verraten haben. Später dann fand dieser Spruch eine Renaissance unter anderem bei einem der vielen kleinen StudentInnenaufstände zur Begrüßung der Studiengebühren. Immerhin wurde der Sozialdemokratie ein Mitschuldiger hinzugesellt, den die Grünen waren immerhin "mit dabei"!

Man sollte meinen, die Frage, wer an allem Schuld ist, wäre einfach zu beantworten, aber spätestens seit Guido Knopp wissen wir doch, daß Hitler nicht der Satan ist, bzw. daß Hitler nicht allein den zweiten Weltkrieg angefangen hat: Sonst gäbe es nicht die Unzahl an TV-Produktionen mit malerischen und informativen Titeln wie: Hitlers Helfer, Hitlers Frauen, Hitlers Hunde, Hitlers Spielzeuge, Hitlers Kochrezepte und was weiß ich noch alles.

Hitler war auf jeden Fall nicht allein, denn da waren immer noch Goebbels und Göring! Albert Speer hingegen war - und das wissen wir aus dem Untergang - ein ganz lieber und hatte keine Ahnung, wie übrigens der ganze Rest von Deutschland auch nicht. So gesehen hat das Nazitriumvirat Goebbels-Göring-Hitler (alphabetisch Sortiert, daß sich auch keiner der dreien auf den Schlips getreten fühlt) Deutschland hinters Licht geführt und somit verraten, weswegen ich diesen Verrat als Nazitriumverrat bezeichnen möchte!

Jetzt sollte mir nur noch jemand verraten, was die Moral der ganzen Geschichte ist.

Und doch ist der Tag gerettet, dank sei ....Rudi Carell!

星期日, 四月 27, 2008

Wässrig zu Musik tanzen!

Es gibt wieder freie Sicht in den fröhlichen Bloggeralltag und deswegen sollte ich mich mal wieder um die Leserschaft kümmern.

Deswegen werde ich ein wenig über Kultur berichten. Und Kultur bedeutet unter anderem eben auch klassische Musik. Klassische Musik ist meist auch tanzbar, darauf kommt es aber heutzutage nicht mehr an. Heute heißt klassische Musik mit ernster oder aber auch in anderen Spähren schwebender Miene zu lauschen, sich eventuell im mehr oder weniger vorhandenen Bart zu wühlen und nach Beendigung euphorisch klatschen und mit einem guten Gefühl nach hause gehn.

Aber hier ist eben alles ein wenig anders. Hier heißt klassische Musik soviel wie tanzende Wasserstrahlen. Jede Stadt die wenigstens ein bisschen was auf sich hält hat auf dem im Stadtzentrum liegenden Platz einen Brunnen mit einer Brunnenschow. Beijing nicht, aber Bejing hats ja auch nicht nötig. Bei mir gibts den Platz aber und auch einen Brunnen, sogar in Form einer Lotusblüte! Meist gähnt wassertechnisch die Leere im Brunnen, aber ab und an wird die Wasserzufuhr angeschmissen und über die Platz-PA ordentlich abgerockt.

Da kommen dann so Superhits wie die Instrumentalversion der Titanic-Untergangsmusik von Celine Dion - welche übrigens überall mal wieder zu hören ist -, oder aber eben klassische Musik. Sehr beliebt sind Märsche, der Radetzkymarsch im besonderen. Der ist übrigens von Johann Strauß dem Vater. Der latente Großdeutschtümler reibt sich sicherlich schon die Hände, weil deutsches Kulturgut die Welt verbessert, aber ähnlich wie Hitler oder Mozart ist auch der väterliche Strauß Österreicher und so solls auch bleiben.


Der Radetzky- oder auch Armeemarsch II,145 animiert hierzulande allerdings nicht herumstreunendes Gemüse sich in einer Blechdose zu verkriechen, sondern eben Wasserstrahlen. Denn ein Brunnen allein wäre langweilig. Da muss schon was für die Ohren her, und wenns den Ohren gut geht, sollen die Augen doch auch noch was abhaben. Passenderweise wurde der Marsch für den Radetzky im Wasserglacis am 31.August 1848 uraufgeführt. Dort wurde zwar nicht so sehr mit Wasser gespielt, aber immerhin wurde Mineralwasser zur Erfrischung gereicht - das ist doch schonmal was! Der Deutsche Bund schlägt sich seit März mit einer Revolution rum, in der Paulskirche wird darüber diskutiert, ob die deutschsprachige Teil von Österreich-Ungarn zum erbauenden Deutschen Reich gehören soll oder nicht, das ganze wird dann Deutsche Frage genannt, und im Wasserglacis wird Mineralwasser gereicht.

Aber zurück zum eigentlichen Thema: hüpfendes Wasser! Dem Spektakle wohnen nämlich immer genügend Menschen bei, damit man auch ja nicht vergisst, daß die 1-Kind-Politik China erst in 1000 Jahren entvölkern wird. Hierzuland hat Mensch eben nicht so große Angst davor, daß das nationale Genmaterial ausgeht - ganz im Gegenteil: Einer der beliebtesten Sätze neben "Hello! How are you?" ist: Wir sind viel zu viele.

Und mit dieser gesunden(?) Selbsteinschätzung lass ich den Tag mit drei Anapästen und einem Jambus gerettet sein, dank sei .....Strauß, dem Vater!

星期二, 四月 15, 2008

Auf einem Auge blind!

Hmmmm, das ging jetzt aber mal schnell. Seit gestern ist hier wieder nix mehr mit dem Aufrufen von Web-Adressen mit der Bezeichnung ".blogspot.com". Wie es scheint hat das IOC doch keinen so großen Eindruck auf die chinesische Regierung ausgeübt wie erwartet.

Wikipedia hingegen darf sich auch weiterhin darüber freuen, von hier aus erreichbar zu sein. Die Frage, was jetzt wichtiger ist - Wikipedia oder ein ordenlticher und informativer Blog - ist nur rethorischer Art. Ganz klar ist ja wohl: Wikipedia verfügt zwar über mehr Einträge, doch das wirklich nutzvolle Wissen gibt es eben dann doch nur bei mir!

Und mit diesem Statement sei auch das geklärt und der Tag gerettet, dank sei ....dem IOC? - Ne. laß mal!

星期一, 四月 14, 2008

Rückblick nach Rom!

So, jetzt soll es in der nächsten Zeit mal ein paar Reviews zu Serien hageln. Jaja, ich bin unter die Seriengucker gegangen. Allerdings nicht aus purer Begeisterung für einwöchige Cliffhanger, sondern weil es hier die Orginal-Kopien halblegal für günstiges Geld zu kaufen gibt, bzw. weil das hier so gut wie nix kostet, was wiederum bedeutet, daß niemand eine Woche lang an irgendeinem Cliff hängen muss.

Heute gehts erst einmal um geschichtlich interessantes, oder vielleicht auch nur annähernd interessantes Material: Rome! HBO hat sich dazu hinreißen lassen eine sogenannte Miniserie auf die Beine zu stellen, in der das vorchristliche Rom, also die römische Republik aus der Sicht der einfachen Bürger gezeigt werden soll.

Im Klartext heißt das, daß die zwei Hauptrollen Soldaten sind, die sich dann während der Serie zu Bandencheffs mit kaiserlichem Auftrag entwickeln nur um ab und an mal wieder in den Krieg zu ziehen. Auch die anderen Hauptrollen der Serie sind sehr Bürgernah: Caesar, Brutus, Mark Anton, Oktavius - der später bekanntlich dann selbst Caesar wurde uns sich irgendwann mal in Augustus umbenannt. Alles sehr Bürgernah.

Aber immerhin sollte auch die Dekadenz des römischen Reiches gezeigt werden. Und da sind wir auch schon beim eigentlichen Knackpunkt der Serie. US-TV-Produktionen sind nun wirklich nicht dafür bekannt, viel Fleisch oder gar Brüste und andere primäre Geschlechtsmerkmale zu zeigen. Da liegt die Hemmschwelle in Bezug auf Blutvergießen schon wesentlich niedriger, bzw. Hemmschwelle in Bezug auf Gewalt?

Deutsche TV-Produktionen sind diesbezüglich eher umgekehrter Natur. Nackte Brüste reichen doch noch nicht einmal mehr für einen leisen Seufzer der Empörung. Und Sex-Szenen sind aus dem Abendprogramm doch nicht mehr wirklich wegzudenken. Gewalt hingegen wird in immer noch ein wenig Stiefmütterlich behandelt, was mich zu einer radikal formulierten These veranlaßt hat, mit der ich dann auch gleich bei meiner US-Amerikanischen-Serienmitguckerin hausieren ging: "You have the blood, we have the boobs!" - großartiger Lacher!


Aber zurück zum Thema, denn was wäre das dekadente Rom ohne ordentliche Orgien? Und zu ordentlichen Orgien gehört neben eine guten Auswahl an Rauschmitteln eben auch nackte Haut. Auf Orgien wartet der geneigte Voyeur allerdings so lange, bis Oktavia, die Schwester von Oktavian endlich mal ein wenig über die Stränge schlagen will, irgendwann mal im zweistelligen Episodenbereich.

Davor allerdings wird nicht etwa nur Gewalt präsentiert, denn mit Gewalt allein bringt man wohl auch in den USA keinen mehr dazu sich einer Serie zu widmen. Die ersten drei Episoden sprühen nahezu von sexueller Energie, was dann in den nächsten zehn Episoden durch auffallende Abwesenheit dieser Energie wieder wett gemacht wird.

Spätestens nach der ersten Episode ist meine These allerdings in Mitleidenschaft geraten, und als Mark Anton sich dann zu Kleopetra absetzt und dort einen auf Midlife crisis macht - gegen Ende der Staffel - war schon nichts mehr von der schön provokativen These mehr übrig. Aber wenn uns das römische Reich etwas gelehrt hat, dann doch das, daß nichts für die Ewigkeit bestehen kann!

Und damit wäre auch dieser Tag gerettet, dank sei ....der BBC!

星期三, 四月 09, 2008

Sommer, Sonne, Fackelschein?

In Deutschland wurden die Uhren umgestellt, denn es ist Sommerzeit! Hier allerdings wird nicht an der Uhr gedreht, ganz im Gegenteil, die Uhr bleibt wo sie ist. Dafür werden jetzt die Fenster wieder geschlossen. Nein-nein, schon richtig gehört, geschlossen!

War der Winter auch noch so kalt und die Heizungen auch noch so uneffektiv, die Fenster waren doch meist offen, vor allem in öffentlichen Gebäuden, also genau dort wo viele Menschen aber wenig Heizungen sind.

Auf jeden Fall, waren die Fenster auf und jetzt: kaum klettern die Temperaturen erschreckend schnell erschreckend nah an die 30°C-Marke - schwupps, Fenster zu! Das führt dazu, daß jetzt nicht nur Urinschwaden durch die Luft streichen können, sondern daß sich die Urinduftbrühe jetzt auch noch mit dem leckeren Geruch abgestandenen Körperduftes, kurz Schweiß genannt vermischt und bereits beim betreten der Örtlichkeit den ersten Brechreiz auslöst.

Ganz so schlimm ist es allerdings nicht, aber zu schreiben, daß es hier und da mal nach Schweiß und Urin riecht wäre dann doch zu unspektakulär - also weiter schön übertreiben!

Apropos übertreiben: Da höre ich doch in den hiesigen Medien von den Terroristen, die mit Gewalt Angst und Schrecken gegen die Friedensbotschaft von Olympia verbreiten! Nein, hat man so etwas schon einmal gesehen. Das Symbol des Friedens und der Freiheit so in den Dreck zu ziehen - schämen sollten die sich! Doch wer sind denn jetzt die?

Die Medien hier berichten die seien der Dalai Lama und seine Gewaltmönche, samt internationalem Terroranhang, die in San Francisco schon mit dem Feuer spielten. Die Medien außerhalb der Mitte allerdings blöken die seien die Chinesen, bzw. die chinesische Regierung (zu dieser Unterscheidung sind allerdings nicht alle fähig).

Dann fragen wir doch am besten den IOC, der muß es doch genau wissen, denn immerhin ist er doch für die Ausrichtung der inszenierten Friede-Freiheit-Eierschaukel-Spiele verantwortlich. Zu Wort lasse ich einfach mal IOC-Vizepräsident Thomas Bach:

"Man muss sehr sorgfältig abwägen. Ein Abbruch würde ein Zurückweichen vor Gewalt bedeuten. Wenn man gegen Gewalt ist, muss man auch gegen Gewalt aufstehen. Je bedrohter eine positive Botschaft ist, umso wichtiger ist sie."


Das soll wohl soviel heißen wie: Die Chinesen haben die Spiele gekriegt, jetzt bedeutet jeder Widerstand dagegen - berechtigt oder nicht - automatisch eine Bedrohung der Botschaft. Die Botschaft soll wohl Frieden und Freiheit sein. Viele fragen sich allerdings, ob am Ende nur noch das Eierschaukeln übrig bleibt.

Und wie schön ein Licht brennt, weiß man doch eh immer erst, wenn es irgendjemand auspustet.

Damit sei auch dieser Tag gerettet, dank sei .....dem Eierschaukeln!

星期四, 四月 03, 2008

Ich kann wieder sehn!

Das hätte ich nun mal nicht für möglich gehalten! Seit gestern gibt es nicht nur in der Chinesischen Mauer Lücken, sondern auch die Big Firewall wird durchlässiger! Den seit gestern kann ich wieder ohne proxy auf meinen blog zugreifen - sprich ich kann endlich wieder sehen, welche layouttechnischen Fehlleistungen ich mir hier leiste oder geleistet habe.

Außer Frage steht der kulinarische Wert von Leberwurst, doch "großartig" meint noch lange nicht, daß ein Bild zu groß sein sollte, und "grob" hat mit pixelig schonmal gar nichts zu tun. Diesen Faux-pas werde ich natürlich beheben, um damit den oben eingefügten Link nutzlos zu machen - aber das Leben ist eben nicht immer gerecht, auch nicht zu Bloggern, die sich in ihrer Unperfektheit nicht vom streben nach stilistischer Perfektion abhalten lassen wollen, und das selbst, wenn ich gerade mal nicht von mir rede!

aber nicht nur alle ".blogspot.com"-adressen sind jetzt wieder einsehbar, sondern auch das wissenschaftlich unentbehrliche Wikipedia läßt sich jetzt wieder ohne Umwege auf ausländische Server öffnen. Allerdings sind bestimmte Schlüsselbegriffe nicht auffindbar. So sucht der geneigte Dalai-Lama-Fan vergeblich nach einem Land namens Tibet. Aber ist ja auch klar: Wo kein Tibet, da auch kein Konflikt!

Doch hauptsächlich geht es im Leben doch um ansehnliche Blogs, also verschiebe ich die Politik auf später und erfreue mich daran, wieder sehen zu können. Denn ohne sehen zu können, sind optische Genüsse einfach nur halb so schön!




Und mit dieser Weisheit sei auch dieser Tag gerettet, dank sei ....dem Captain of the Obvious!