星期二, 八月 12, 2008

Auf der Suche nach der Natur...

Und endlich gibt es wieder einen kleinen Schwank aus meinem spannenden Leben - oder nennen wir es doch lieber eine kleine Episode, die sich so nicht wirklich zugetragen hat, aber doch passieren hätte können. Doch Schluss jetzt mit all diesem konjunktievischen Rumgealbere: Jetzt gehts ans Eingemachte!

Brombeeren sind ja bekanntlich der dunkle Bruder der Himbeeren und werden durchaus auch gern mal eingekocht und somit haltbar gemacht. Doch wo kommen diese im Supermarkt zumeist überteuerten Früchte eigentlich her?

Um Euch nicht allzulange auf die Foter zu spannen: aus Dresden! Nu! Wollte ich zu Beginn auch nicht wahrhaben, doch ich hab mich sozusagen in den nicht überall national befreiten Osten gewagt und diese Theorie verifiziert. Forschungsmobil: ein elegantes Damenrad in einem dezenten Nachthimmelblau. Außerdem - wie es sich für eine Forschungsreise gehört - habe ich mir einen einheimischen Führer gesucht und bin auf die Suche gegangen.

Brombeeren sind nun nicht unbedingt dafür bekannt, daß es sie in Hülle und Fülle gibt: Das zumindest suggerieren die gesalzenen Preise zu dieser süßen Frucht! Doch ganz im Gegenteil: Hier im Geburtsort der Brombeere gibt es sie nahezu überall! Oder um nicht ganz so anmaßend zu sein: Nahezu Überall wo sich die Natur noch vor der kultivierenden Menschenhand ein wenig retten konnte!


Doch zurück zur Anekdote: Ich bin also mit dem Rad an der Elbe zu noch nahezu Urwaldgleichen Uferbefestigungen geradelt um mich selbst von der schieren Wuchswut der wilden Natur zu überzeugen. Als ich den ersten übermannshohen Strauch erblickte bin ich in Juchzen ausgebrochen und hab von diesem essbaren Naturschauspiel gekostet. Mein eingebohrener Führer allerdings konnte meinen Freudentaumel nicht ganz nachvollziehen.

Ich hingegen konnte diese Teinamslosigkeit anhand dieses Fundes nicht ganz Teilen - zunächst! Denn als ich meine Excursion weiter fortsetzte habe ich schnell den Grund für die apathische Haltung des primitiven, gemeinen Dresdener gesehen: Die Brombeere steht hier gern auch zu dichten Strauchwälder formiert und trotzt der kutivierenden, zerstörerischen Kraft des Menschen.

Naja, was soll ich sagen, als ich mich nicht nur sattgesehen hatte war mir der Sinn nach Schutt, Geröll und Trümmer - allerdings wurde das letzte Stück unberührter Schutt, Geröll und Trümmer vor wenigen Jahren beseitigt und mußte einem barocken Prunkbau weichen. Meiner Meinung nach sah der unberührte Schuttberg besser aus!

So bleibt Dresden wenigstens noch die Brombeere. Hoffen wir, daß der menschliche Unverstand nicht auch diesem Relikt aus besseren Zeiten den Gar ausmacht.

Und damit sei auch dieser Tag gerettet, dank sei ...dem Rubus sectio Rubus!

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